Schnittkonstruktion,

Falten

01:34 Deepak Kumar 2 Comments


Falten geben einem Kleidungsstück die gewünschte (Schritt-) Weite und sind zusätzlich ein schmückendes Element.
Falten müssen nach jeder Bewegung wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückfallen. 
Aus diesem Grund muß das Material entsprechen ausgerüstet sein. Je höher der Synthetikanteil des Stoffes, umso besser hält logischerweise die eingebügelte Falte.
Lediglich für ungebügelte Falten, die lediglich am oberen Rand eingelegt (nicht eingebügelt) werden, können wir Stoffe mit einem höheren Naturfaseranteil verwenden.

Ein ganz wichtiger Punkt ist außerdem, daß man die Falten erst einheftet und evtl. leicht anbügelt, bei der  Anprobe den Fall der Falten überprüft und erst dann die Falten endgültig einbügelt!


Falten verlaufen in der Regel im Fadenlauf.

Der Innenbruch einer Falte verläuft immer im Fadenlauf, der Außenbruch kann vom Fadenlauf abweichen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Faltenrock (rundum Falten).

Den von außen sichtbaren Teil von einem Faltenbruch bis zum nächsten Faltenbruch nennt man Faltenbreite.

Die Faltentiefe ist das innen liegende Teil bis zum inneren Faltenbruch.


Je nach Stoffverbrauch kann man Falten normal (einfach) legen, oder als Sparfalte oder als Falte mit übergreifender Faltentiefe.


Es gibt drei verschiedene Faltenarten:
einseitig gelegte Falten, die Kellerfalte und die Quetschfalte.

Keller- und Quetschfalten haben je zwei Innen- und Außenbrüche.



Hier wieder ein kleiner  "Ausflug" in eine andere, die "gute alte" Zeit. Na, ich weiß nicht, ob sie wirklich so gut war, selbst die Kleidung von damals möchte ich nicht tragen müssen...
Quelle: "Ich kann schneidern", Verlag Ullstein & Co, Berlin und Wien, 1908


Quelle: "Ich kann schneidern", Verlag Ullstein & Co, Berlin und Wien, 1908

Die Diorfalte , benannt nach dem großartigen Modeschöpfer, ist keine Falte im herkömmlichen Sinne, sondern eine Abart. Oft findet man diese bei Bleistiftröcken.
Hier endet die Naht in einem Schlitz, der recht breite Nahtzugaben hat. Diese Nahtzugaben  werden genauso angesäumt, wie man einen Saum annäht. Will man eine Diorfalte einarbeiten, dann muß der Rock ein Futter haben, denn ein Stückchen des Oberstoffs wird auf dem Futter aufgesetzt. Man sieht also durch den Schlitz auf den Futterrock und  dieses sichtbare Stück ist mit Oberstoff abgedeckt.

2 comments:

  1. Ich liebe Deine alten Bücher!
    Immer wieder toll der Einblick in die alten Bücher! Gut dass es bebildert ist - die schrift ist nicht einfach zu lesen.
    Machst Du ein Faltenrock? LG Anita

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    1. Das ist die Originalgröße und auch im Original läßt es sich nur schwer lesen.
      Mit dem Thema "Falten" beschäftigte ich mich, als ich die Vogue-Hose mit den Falten vorn nähte. Ein Faltenrock? Wäre ja auch mal eine Idee.
      Liebe Grüße!

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