Burda,
Derzeit bin ich mir aber garnicht mehr so sicher, ob mir das Modell mit diesem Stoff gefällt.
Aber da ich den Post nun schon mal geschrieben hatte, will ich euch meine Kritzeleien auch nicht vorenthalten.
Zum Stoff zu will ich euch etwas erzählen. Aber zuerst zeige ich euch, wie ich mir das Kleid in etwa vorstelle.
Die Toraja wohnen in ganz seltsam anmutenden Häusern. Eine Familie hat so ein Haus als Wohnhaus und gegenüber des Wohnhauses noch ein zweites so aussehendes Haus als Reisspeicher.
Als Zeugnis des Wohlstandes einer Familie werden Wasserbüffelhörner am Haus dekoriert. Je mehr, desto besser. Je mehr Büffelhörner, desto reicher der Besitzer des Hauses.
Auf einem Foto weiter unten seht ihr einen weißen Wasserbüffel mit blauen Augen. Der ist besonders kostbar. Damit das wertvolle Tier nicht ausbüchst bekommt es einen Nasenring und muß stehen. Ich weiß nicht, wann das Tier sich legen darf. Unglaublich, der Kopf muß immer hoch gehalten werden, denn sonst schmerzt es.
Tja, andere Länder, andere Sitten.
Ich bin dankbar, daß ich die Toraja besuchen und sie kennenlernen durfte.
Und bevor jemand fragt (weil ich das schon gefragt wurde): Man riecht nichts. Nur frische Luft.
Nun wieder zum Stoff:
Den habe ich an einem bunten Marktstand mit Stoffen, Obst und Souvenirs gekauft.
(die großen runden Stachelfrüchte sind übrigens Stinkfrüchte und machen Ihrem Namen alle Ehre, schmecken aber gut).
Tataaaa, halt ich den Stoff doch verkehrt herum...extra für euch vor Ort geknipst und was mach ich.... .......deshalb auf dem nächsten Foto nochmal das Motiv in Großaufnahme.
Nun nähe ich aber erstmal das Frohne-Kleid fertig. Vom nächsten Projekt träumen darf man doch aber schon mal, oder .....
Und: Nehme ich diesen Burda-Schnitt oder hat jemand von euch eine bessere Idee, um diesen Stoff in Form zu bringen?
Tana Toraja und mein neues Kleid .Burdastyle 5/2014, Modell 133.
Dieses Kleid will ich! Dachte ich.Derzeit bin ich mir aber garnicht mehr so sicher, ob mir das Modell mit diesem Stoff gefällt.
Aber da ich den Post nun schon mal geschrieben hatte, will ich euch meine Kritzeleien auch nicht vorenthalten.
Zum Stoff zu will ich euch etwas erzählen. Aber zuerst zeige ich euch, wie ich mir das Kleid in etwa vorstelle.
Burdastyle 5/2014, Modell 133 |
Mein Stoff hat eine ganz eigene Geschichte, die ich euch erzählen möchte und die lesenswert ist.
Aus Indonesien habe ich mir einen 3-Meter-Coupon für 10 USD mitgebracht. Wahrscheinlich für dortige Verhältnisse viel zu teuer, für mich ein guter, ja, ein sehr guter Preis, denn es ist ein Baumwoll-Seide-Gemisch in brillianten Farben mit zarten Goldfäden durchwirkt.
Indonesien also.
Genauer gesagt, aus dem Hochland der Insel Celebes , die heute Sulawesi heißt, und dort vom Stamm der Toraja, habe ich den Stoff.
Wenn man noch nie in Indonesien war, dann macht man sich über die geographischen Ausmaße dieses Landes vielleicht gar keine Gedanken....deshalb habe ich euch ein Bild mitgebracht, in dem die Karte Indonesiens auf die Karte Europas (maßstabsgleich) gelegt wurde. Ich war erstaunt.
Das Hintergrundbild habe ich übrigens während der Fahrt zu den Toraja aufgenommen. Was hier so trübe und kühl wirkt ist in der Realität Dunst und 30 Grad Celsius. Regenwald.
Die Toraja wohnen in ganz seltsam anmutenden Häusern. Eine Familie hat so ein Haus als Wohnhaus und gegenüber des Wohnhauses noch ein zweites so aussehendes Haus als Reisspeicher.
Als Zeugnis des Wohlstandes einer Familie werden Wasserbüffelhörner am Haus dekoriert. Je mehr, desto besser. Je mehr Büffelhörner, desto reicher der Besitzer des Hauses.
Auf einem Foto weiter unten seht ihr einen weißen Wasserbüffel mit blauen Augen. Der ist besonders kostbar. Damit das wertvolle Tier nicht ausbüchst bekommt es einen Nasenring und muß stehen. Ich weiß nicht, wann das Tier sich legen darf. Unglaublich, der Kopf muß immer hoch gehalten werden, denn sonst schmerzt es.
Reisfeld |
links oben: Mausoleum, Toraja |
Das Volk der Toraja pflegt einen sehr merkwürdigen Totenkult. Stirbt ein Familienmitglied, dann wird der Leichnam einbalsamiert und im Hinterteil des Wohnhauses aufgebahrt. Nun können Jahre vergehen, bis der Leichnam beerdigt wird. Warum ist das dort so?
Man sagte uns, die Toraja leben nicht um zu leben, sondern um zu sterben. Das heißt, das ganze Leben ist auf eine möglichst prachtvolle und damit kostspielige Totenfeier ausgelegt. Das kann Familien in den Ruin treiben. Und wer kein Geld hat.... der läßt seinen Toten eben zu Hause....und spart weiter.
Hat man dann genügend Geld zurückgelegt gibt es eine Totenfeier. Je mehr Wasserbüffel geschlachtet werden, ums besser...es können bis zu 100 Büffel auf einmal geschlachtet werden...
Ich sah Fotos von einem Dorfplatz, wo die Menschen knöcheltief im Büffelblut standen. Seltsam. Nichts für zart besaitete Gemüter.
Da ist noch nicht alles.
Wer sich kein Mausoleum leisten kann (Foto oben links), der setzt nach den Totenfeier seinen einbalsamierten Angehörigen in die Felswand und läßt ihn dann da sitzen. Damit der Tote nicht allein ist, bekommt er hölzerne Wächter an seine Seite.
Die Frau im lila Kleid ist ein Mensch. Man kann hingehen und sie berühren. Hab ich aber nicht gemacht.
Ja, und sind dann doch irgendwann nur noch Knochen da, dann legt man die Knochen auf einen Haufen (eine Ordnung/Anordnung der Knochen konnte ich nicht erkennen) und fertig.
Ich bin dankbar, daß ich die Toraja besuchen und sie kennenlernen durfte.
Und bevor jemand fragt (weil ich das schon gefragt wurde): Man riecht nichts. Nur frische Luft.
Nun wieder zum Stoff:
Den habe ich an einem bunten Marktstand mit Stoffen, Obst und Souvenirs gekauft.
(die großen runden Stachelfrüchte sind übrigens Stinkfrüchte und machen Ihrem Namen alle Ehre, schmecken aber gut).
Tataaaa, halt ich den Stoff doch verkehrt herum...extra für euch vor Ort geknipst und was mach ich.... .......deshalb auf dem nächsten Foto nochmal das Motiv in Großaufnahme.
Was sehen wir auf dem Stoff?
Richtig:
Büffel und die Häuser der Toraja.
Nun nähe ich aber erstmal das Frohne-Kleid fertig. Vom nächsten Projekt träumen darf man doch aber schon mal, oder .....
Und: Nehme ich diesen Burda-Schnitt oder hat jemand von euch eine bessere Idee, um diesen Stoff in Form zu bringen?
Liebe Grüße
Eure Frau Nähfreundin
Das hört sich wirklich etwas seltsam an, wie dort mit den Toten umgegangen wird.... aber für diese Leute ist es wohl genauso, wenn sie sehen, dass wir unsere Toten unter die Erde bringen. Ich finde sowas immer interessant und respektiere auf alle Fälle jeden in seinem Glauben.
ReplyDeleteDer Stoff ist sehr schön, und würde auch gut zu dem Schnitt passen. Darf ich meine ehrliche Meinung zu Deiner Zeichnung äußern? Ich würde das Kleid nicht dahingehend ändern. Es wirkt etwas "kittelschürzenmäßig". Ich weiß nicht genau, ob das an den Taschen liegt, weil sie recht groß sind und eckig und aufgesetzt. Vielleicht irritiert mich auch der Saum, der in einer anderen Farbe ist. Aber ich denke eher, es sind die Taschen. Eventuell wirkt es anders, wenn die Taschen etwas höher und schräg sind? Und ein bisschen kleiner?
Die Kleider vorher aufmalen, wie man es ändern könnte, finde ich total klasse. Leider kann ich kein bisschen malen, nur ein Spiegelei und einen Elefanten von hinten. Keine große Kunst.
Der Schnitt steht bei mir auch ziemlich weit oben. Ich habe noch nie so mit Gummiband gerafft, und traue mich nicht so wirklich ran. Ob es eine Möglichkeit ist, zwei Bindebänder in die Seitennähte mit einzufassen? Und dann vorne oder hinten mit Schleife das Kleid ein bisschen auf Taille zu bringen? Wahrscheinlich muss der Schnitt schon ein bisschen abgeändert werden, damit man nicht ganz so viel Stoff hat - weißt Du, wie ich meine?
Liebe Grüße, Sandra
Danke Sandra!
DeleteAls Du den Begriffe "kittelschürzenmäßig " ganannt hast wußte ich, daß es dieser Schnitt NICHT ist.
Mit Gummiband zu raffen geht ganz einfach. Guck mal meinen vorherigen Post an, das weiße Schmetterlingskleid. Dort habe ich erklärt, wie man den Gummismok arbeitet. Das mit der Bindeschleife geht sicherlich auch, nur bekommt das Kleid dann einen ganz anderen Charakter...aufmalen ;-)
Ich muß nochmal überlegen und nehme vielleicht doch einen ganz anderen Schnitt.
Liebe Grüße,
Susan
Ups - ich wollte Dir das Kleid aber nicht mies machen. Es war nur so der erste Eindruck, wegen den Taschen.
DeleteVielen Dank für Deinen Hinweis für den Gummismok. Ich glaube, ich wage mich doch mal an das Kleid.
Liebe Grüße, Sandra
Der erste Eindruck ist meistens der beste....dieser Schnitt ist es nicht...wie bei deiner Burdahose mit den Falten vorn...
DeleteVersuchs mal mit dem Gummismok! Aber die Gummis gut an den Seiten verknoten!!
Liebe Grüße
Susan
Hallo Susan,
ReplyDeletealso wenn ich ganz ehrlich bin, dann finde ich deine Erzählungen von Indonesien fast noch spannender als das Kleid-Thema! Nicht falsch verstehen, auf das Kleid bin ich natürlich auch gespannt und ich stelle ausserdem fest, dass du nicht ganz unbegabt (so wie ich selbst!) im Zeichnen bist.
Danke fürs Teilen!
Liebe Grüße
Immi
Danke liebe Immi,
Deletein Indonesien wars wirklich sehr interessant und man kommt ja auch nicht so ohne weiteres hin. 12 stunden Flug bis Singapur und dann nochmal 1, 5 Stunden bis Jakarta. Deshalb hab ich das auch aufgeschrieben und freu mich, daß euch das gefällt.
Danke fürs Lob...ich bewundere deine Schnittkonstruktionen etc. am PC...
Liebe Grüße
Susan
Ha, ich kann hier ja wieder kommentieren! Total interessant, Dein Bericht und die Fotos! Und für so einen so einen tollen Stoff mit dieser Geschichte braucht es einen besonders schönen Schnitt. Der von Dir gewählte gefällt mir gut, aber meine erster Eindruck war auch: Bloß nicht mit diesen großen Taschen, das sieht wirklich kittelschürzenmäßig aus. Ich bin gespannt!
ReplyDeleteHerzliche Grüße
Sabine
Danke liebe Sabine!
DeleteDu konntest also auch nicht kommentieren....tja, Google und Google+ ....
Das Kleid nähe ich so kittelschürzenmäßig auf keinen Fall. Gartenkleider hab ich genug ;-))
Liebe Grüße
Susan